Pünktlich am Freitag, dem 15. Juni 2012, um 8:30 Uhr starteten wir die Tour, eingeteilt in mehreren Gruppen, mit allen angemeldeten Teilnehmern bei der MOL Tankstelle in Liezen. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und dies sollte auch an allen drei Tagen so bleiben.
Und nun die Details:
Am ersten Tag führte uns die Route über Schladming, Radstadt (einer musste natürlich wieder über die Forstau fahren), Bischofshofen, Dienten - wo sich (fast) alle Gruppen (die Sandner-Burschen bevorzugten in Radstadt die Abzweigung Richtung Villach und konnten erst in Flachauwinkel wieder umkehren) zur Kaffeepause trafen, weiter über Saalfelden usw. nach Niederndorf.
Ein ausgezeichnetes Mittagessen nahmen wir beim Gradlwirt in Niederndorf zu uns. Gleichzeitig nutzten dort noch ein paar Vereinsmitglieder die Chance um den Lottojackpot zu knacken - aber leider vergeblich, es gab dann einen Doppeljackpot.
Gestärkt fuhr man dann über die Inntalautobahn Richtung Innsbruck, wo wir in Zirl Ost Richtung Kühtai abbogen. Die schönen Kurven aufs Kühtai taten nach dem monotonen Autobahn fahren richtig gut. Natürlich gab es auf dem Kühtai im altbekannten Kuhstall eine Nachmittagsrast, bevor wir wieder zurück ins Inntal Richtung Landeck fuhren und dann abzweigend zum Reschenpass in Nauders unser Quartier beim Walzthöni erreichten. Info: Es dürfte das erste Mal gewesen sein, dass für uns in zwei Hotels reserviert war. Auf Grund eines Kommunikationsfehlers seitens unseres Kassier waren auch im Hotel Edelweiss in Pfunds rund 25 Betten für uns reserviert. Dieses Missverständnis konnte aber durch unseren Kassier vor Ort kurzfristig halbwegs geklärt werden.
Die Entfernung betrug am ersten Tag je nach Fahrtstrecke zwischen 405 und 490 Km. Apropos Fahrtstrecke: Die Gruppe Taschler Heli/Wind Jürgen hat die Nachmittagsrast am Kühtai ausgelassen. Der Grund war bis zur etwas verspäteten Ankunft im Hotel unklar - sie fuhren in Innsbruck nicht Richtung Bregenz, sondern Richtung Bozen und konnten erst bei der Mautstelle auf der Brennerautobahn vom falschen Abzweigen überzeugt werden. Am Abend erhielten sie den Spitznamen die "Brennerbuam".
Das Quartier im Hotel Schlossberg beim Walzthöni haben wir gut gewählt. Die Zimmer waren sehr komfortabel und auch günstig, dass Essen mehr als ausgezeichnet. Einige Probleme verursachte aber der Reschenwind, der ein Sitzen auf der Terrasse nicht ermöglichte und dadurch das Servieren der Getränke auf den Hotelvorplatz, wo wir uns nun niedergelassen hatten, etwas erschwerte. Aber richtig Durst leiden musste niemand.
Nach angenehmer und früher Nachtruhe fuhren wir am nächsten Tag in die Schweiz, wo als erstes Highlight der Fluelapass auf uns wartet. Am Pass angekommen stürzte sich unser Präsident zur Abkühlung in der vollen Lederdress sofort in den noch mehr als zahlreich vorhandenen Schnee; unser Kassier nahm vor lauter Kälte weder den Helm ab, noch zog er die Handschuhe aus - wie verschieden doch Empfindungen sein können. Die Vormittagspause gab es in Davos im Hotel von Formel 1 Fahrer Jarno Truli - das Preisniveau war dementsprechend, aber die Bedienung sehr, sehr freundlich. Dannach ging es über den Alpulapass und den Bernina nach Livigno, wo wir uns zum Mittagessen herrliche italienische Gerichte zu günstigen Preisen kredenzen ließen. Apropos Preis: Ein Liter Superbenzin kostet in Livigno derzeit Euro 1,12!
Nach dem Essen ging es über den Paso di Foscarno nach Bormio, wo der fiktive Start für das Stilfersjoch-Bergrennen war. Falls auf das Stilfersjoch eine Zeitnehmung installiert wäre, hätte es an diesem Tag sicherlich ein paar neue Bestzeiten gegeben. Die Aussage einiger unserer Fahrer auf der Passhöhe: "Ich glaube heute stimmt hier irgend etwas nicht, der Pass ist viel zu schnell aus. Das letzte Mal sind wir hier doch noch weiter hinauf gefahren!"
Nach dem Gipfelsturm (und keinem Getränk zur Abkühlung, da die italienischen Gastrobediensteten nicht unbedingt etwas verkaufen wollten) fuhren wir kurz retour, um über die Abzweigung auf den Umbrailpass, Mals und dem Reschenpass, wieder zurück ins Quartier nach Nauders zu kommen. Ein Schmankerl zum Abschluss waren hier sicherlich noch die breiten, langgezogenen und schnellen "Serpentinenkurven" auf den Reschen hinauf.
Die Fahrstrecke am zweiten Tag betrug rund 310 Km. Gröbere Routenverfehlungen gab es überhaupt keine. Auf Grund der Anstrengung und des schönen Wetters war der Durst im Hotel Erika in Nauders und danach in der Unterkunft natürlich dementsprechend.
Nach einer mehr oder wenigen langen bzw. kurzen Nacht (es war ja auch die Fußballeuropameisterschaft) fuhren wir am dritten Tag wieder zurück nach Liezen. Bei der Rückfahrt wurde die Südroute bevorzugt und so überquerten wir nach einer kurzen Vormittagsrast im Zillertal den Gerlospass als einzige Mautstrecke unserer ganzen Tour. Etwas erschwert wurde uns die Gerlosstrecke auch noch durch die Ausfahrt von mehreren hundert Fiat 500, die scheinbar einen Gesamtproduktionsausflug machten. Ebenso gab es am Gerlospass ein paar Wahnsinnige, die mit dem Skateboard auf der Passstraße herumfuhren!!!
Ein schmackhaftes und ausreichendes Mittagessen nahmen wir beim Dorfwirt in Mittersill zu uns. Dann ging es über die normale Route Taxenbach - St. Johann i. P. - Wagrain - Altenmarkt - Radstadt zurück nach Liezen. Ein Erfrischungsgetränk gab es nur bei einem kurzen Tankstopp in St. Johann i. P. Vor lauter "Heimweh" dürften ein paar "Piloten" die B 320 Radstadt - Liezen mit dem Rennring verwechselt haben und absolvierten die Strecke nahe dem "Moto-GP-Tempo".
Die Fahrtstrecke am dritten Tag betrug 410 Km. Gravierende Streckenabweichungen gab es keine, außer von unserem Kassier, der vor lauter Kawasaki verfolgen die Abzweigung auf die Gerlos übersah und ins Zillertal weiterfuhr, bis er am Talende angelangt war. Die Ausfahrt konnte unfallfrei und ohne Pannen abgeschlossen werden; ob sich Zahlungen für die Staatskasse ergeben, wird sich noch zeigen. Insgesamt legten wir rund 1.100 km zurück.
Den Abschluss der Tour bildete ein gemeinsames Beisammensein im Gastgarten des Kino-Cafes. Der am Abend einsetzende kurze Regenschauer konnte uns nichts mehr anhaben.
Die Vorstände des MSV bedanken sich für die zahlreiche Teilnahme und die gute Laune und Akzeptanz, die alle Mitfahrenden an den Tag legten.
Autor: Kassier Bacher Manfred
Fotos: Siehe Rubrik Fotos!