Kulinarische MT-Reise in den Bayrischen Wald

Unsere diesjährige MSV 3-Tages-Motorradtour sollte uns auf Anregung von Obmann-Stellvertreter Gernot „NOT“ Stelzer in den Bayrischen Wald führen – und dieser Vorschlag fand auch im Vorstand die Zustimmung.

 

Nachdem es also dieses Mal nicht in die Berge Südtirols oder der Schweiz, sondern eher ins „Flachland“ gehen sollte und der Ausfahrtstermin auch noch vom Juni in den Juli verlegt wurde, war man im Rahmen der Ausschreibung auf die Anmeldungen gespannt. Und siehe da, der Vorschlag wurde angenommen: 26 MSVlerinnen und MSVler mit 18 Bikes hatten sich zur Ausfahrt angemeldet.

 

Aber nun ein chronologischer Ablauf der Tour:

 

Die Wetterprognose war nicht ganz so zufriedenstellend wie erhofft, ein Verschieben auf den Ausweichtermin wollten wir aber bewusst vermeiden und so fuhren wir dann am Freitag, dem 11. Juli 2014, pünktlich um 8:30 Uhr in fünf Gruppen von der MOL-Tankstelle Liezen aus in Richtung Nordwesten.

 

Der „erste fahrerische Höhepunkt“ der Tour war der allseits bekannte Pötschenpass – und siehe da, dieser konnte trockenen Asphalts bezwungen werden. Beim „zweiten Höhepunkt“ der Fahrt, dem Weißenbachtal, hatte wir schon nicht mehr so viel Glück – regennasse Fahrbahn. Für diese Enttäuschung wurden wir aber kulinarisch bei der Kaffeepause in Weyregg am Attersee und beim Mittagessen in Simbach (schon in Bayern) vollständig entschädigt.

 

Nach der Mittagsrast ging es weiter nach Vilshofen, Neukirchen vorm Wald und Hutthurm. Leider holte uns gerade in diesem Bereich, der orientierungstechnisch etwas schwierig zu bewältigen war, wieder das schlechte Wetter mit einem ordentlichen Regenguss ein. Im Rahmen dieser Wetterkapriolen war ein Einhalten der vorgegebenen Route nicht mehr möglich und so absolvierte nur ein Teil der Gruppen den gesamten Routenplan – die Obmanngruppe auch noch mit der geplanten Nachmittagspause bei warmem Kaffee/Kakao und Apfeltorte mit Sahne (Schlag) in Freyung.

 

Schließlich kamen im Laufe des Nachmittags bzw. gegen Abend alle Gruppen so nach und nach bei unserem Quartier im Gasthof Kirchenwirt in Zandt an. Der Zimmerbezug ging reibungslos vonstatten und der Tag klang mit einem tollen Abendessen sowie einem gemütlichen zwanglosen Zusammensitzen in den urigen Gasträumen gar nicht so spät aus.

 

Der nächste Tag sollte uns dann über Tirschenreuth in die Tschechische Republik führen. Auf Grund der herbstlichen Witterung (Hochnebel und unter 10 Grad) wurde der Abfahrtstermin leicht nach hinten verschoben – sehr zur Freude unseres Advokaten, der am Vorabend mit einem Bekannten schon ein Spielkasino in Tschechien unsicher gemacht hatte und nicht ganz so früh wie alle anderen in den Federn landete – ob er gewonnen oder verloren hatte wurde nicht publik.

 

Die erste Kaffeepause gab es in Tirschenreuth, wo der Gruppenführer der Einser-Gruppe jubelte: „Super, wir sind rund 100 Kilometer gefahren und es war EINE Linkskurve dabei!“ Nach der Pause ging es nach Bor, wo wir das Mittagessen in einem Felsenrestaurant unter einer Bierbrauerei einnahmen – eine sehenswerte Lokalität, die aber leider nicht von allen Gruppen genutzt wurde (Rauchverbot).

 

Nach dem Mittagessen machte sich unter den Teilnehmern ob der fahrerischen Unterforderung, auch Gewitterwolken zogen wieder auf, eine gewisse Lustlosigkeit breit. Und so wie am ersten Tag fuhren dann auch am zweiten Tag fast alle Gruppen ihre eigenen Routen – außer natürlich der Obmanngruppe, die die vorgegebene Route (wieder samt vorgegebener Nachmittagspause) zu 100 % absolvierte, und, man glaubt es kaum, in den fahrerischen Genuss von zirka zehn Kehren kam, leider aber durch ein paar Regengüsse auch etwas nass wurde (aber nicht bei den Kehren, die waren trocken).

 

Jedenfalls kehrten dann, so wie am ersten Tag auch, die verschiedenen Gruppen aus allen möglichen Richtungen und zu unterschiedlichen Zeiten ins Quartier zurück. Angesichts der fahrerischen Enttäuschung war dann die Begeisterung beim mit dem „Wirten“ vereinbarten Grillabend umso größer. Wir wurden mit den besten Schmankerln zu günstigen Preisen und prompter Bedienung bravourös verwöhnt.

 

Nachdem auch dieser Abend zu einer christlichen Zeit zu Ende ging, würde uns die Heimreise am dritten Tag kein Problem bereiten – sollte uns da nicht das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen. Vor dem Frühstück war das Wetter wie am Vortag herbstlich, während des Frühstücks bereits ein Regenguss, der laut Aussage des Wirtes aber bald vorbei sein sollte.

 

Okay, diesen Guss warten wir ab und dann begeben wir uns auf die Rückfahrt – möglichst unter Einhaltung der vorgegebenen Route.  Nun gut, der Guss war vorbei, wir fuhren los, aber bereits beim Tanken in Zandt begann es neuerlich zu regnen und dieses Mal schüttete es wie aus Kübeln. Im Rahmen dieser Wetterbedingungen traf jede Gruppe selbst ihre Routenwahl und fuhren die Gruppen eins bis vier direkt über Passau nach Liezen (der Starkregen, der Wind und die Kälte hielten übrigens bis nach Passau an), wo wir bereits um zirka 13:00 Uhr eintrafen. Angeblich kam die Gruppe fünf angesichts ihrer Routenwahl trockenen Fußes, aber dafür etwas später, nach Liezen.

 

Zum Abschluss der Tour hat uns die Familie Arracher im Pyhrn mit einer „Kesselheißen“ samt Kren, Sauergemüse und Gebäck verwöhnt – ein toller kulinarischer Abschluss, der genau zum Motto dieser Ausfahrt gepasst hat. Leider war es auf Grund der widrigen Witterungsverhältnisse nicht möglich, dass alle Teilnehmer bzw. deren Angehörige gleichzeitig  beim Arracher anwesend waren – aber denen die dort waren, hat es ausgezeichnet geschmeckt.

 

Ein kurzes Resümee und ein Ausblick:

 

Motorradfahrerisch muss man eine gewisse Unterforderung der Strecke zugeben (obwohl angeblich der Chef der Gruppe eins einen ordentlichen Rutscher bei einer Rechtskurve? in Tschechien nur akrobatisch meistern konnte), landschaftlich war auch nicht alles geboten, kulinarisch und gesellschaftlich muss man aber einen Einser vergeben.

 

Für die Tour nächstes Jahr wurden bereits Vorschläge (nicht alle ganz ernst gemeint) gemacht. Man wird sehen, ob wir Richtung Westen nach Südtirol oder in die Schweiz fahren werden, oder ob wir, wie angekündigt, die diesjährige Tour „verkehrt“ fahren oder eine Ausfahrt in die ungarische Tiefebene rund um den Neusiedler- und Plattensee machen werden.

 

Zum Abschluss noch ein Dankeschön im Namen des Vorstandes an alle TeilnehmerInnen für deren Disziplin und auch an den MSV für die Übernahme der Nächtigungskosten für eine Nacht, der Schnapserlrunde beim Kirchenwirt  und der Kesselheißen beim Arracher.

 

Autor: Obmann Manfred Bacher sen.   

 

Fotos: Siehe unter Rubrik Fotos!