So hieß einmal der Titel einer Fernsehserie, die auf der Insel Losinj in Kroatien gedreht wurde. Bei der diesjährigen MSV-MT-Tour haben wir uns an dieses Motto gehalten und sind am Donnerstagmorgen ebenfalls Richtung Süden nach Slowenien, Ungarn und Kroatien aufgebrochen und haben damit das schlechte Wetter bzw. den Regen im Ennstal gelassen.
Die Fahrt führte uns durch das Paltental (die Route durch das Gesäuse und den Präbichl haben wir kurzfristig gestrichen) Richtung Murtal, wo sich in Niklasdorf alle drei Motorradgruppen bereits gemeinsam zur Kaffeepause einfanden. Und spätestens in Niklasdorf entledigten sich dann die stärksten Pessimisten ihrer Regendress, nachdem die Sonne die Wolkendecke bereits aufgelöst hatte.
Und nach der Kaffeepause gab es neben der erstmalig nach "Südosteuropa" geführten Tourroute die zweite Premiere in der MSV-Geschichte: Die Tour wurde nicht mehr in Gruppen fortgesetzt, sondern alle zehn Motorräder fuhren im "Konvoi" nach Fladnitz auf die Teichalm und weiter nach Passail, wo wir in einem Golfhotel im Wintergarten ein ausgezeichnetes Mittagessen einnahmen (die Lokalität war vom "Rudelführer" Wolfgang Sulzbacher perfekt gewählt). Und die Konvoiformation wurde übrigens während der ganzen vier Tage beibehalten. Man hätte nicht gedacht, dass es dies einmal beim MSV geben wird.
Nach dem Mittagessen ging es weiter durch die Weizklamm nach Weiz und Gleisdorf - auf Grund der regen Bautätigkeiten in dieser Gegend mit vielen Umleitungen, die durch unseren Rudelführer "fast" perfekt gemeistert wurden. Etwas ruhiger fuhren wir dann durch das Raab- und Rosental nach Gnas, wo wir eine geplante Eispause einlegten. Unser "Advokato" hat bei dieser Pause etwas übertrieben, reichte sein Eisbecher "Romanov" doch glatt über seine Nasenspitze hinaus und musste sich Helmut beim Verzehr daher gewaltig strecken.
Nach der Weiterfahrt über Unterpurkla wurden unsere Tanks auf österreichischem Boden in Bad Radkersburg noch einmal vollgefüllt, bevor wir pünktlich um 17:00 Uhr bei unserem Hotel Strk in Polana in der nähe von Murska Sobota eintrafen. Eine tolle Hotelanlage (mit Gastgarten, Motorradgarage, Whirl-Pool - teilweise sogar auf dem Zimmer, usw.). Gleich nach der Ankunft bereitete unser Vize-Präsi, natürlich in Motorradkluft, die Sitzgelegenheiten im Gastgarten für das übliche "Ankommens-Bier" vor. Doch zu seiner Enttäuschung blieb der Vize im Gastgarten alleine sitzen. Die anderen Teilnehmer hatten sich unisono spontan auf ihre Zimmer zum Kultivieren und Umziehen zurückgezogen. Not meinte danach, dass es jetzt bald reicht mit den neuen Gepflogenheiten beim MSV - und die Teilnehmer nahmen sich diese Kritik zu herzen, am nächsten Tag saßen nach der Rückkunft im Hotel alle Teilnehmer gemeinsam in der "Kluft" zum Bier im Gastgarten.
Am zweiten Tag machten wir eine Vier-Länder-Rundfahrt. Mit Start in Polana durchquerten wir die Länder Slowenien, Ungarn, Kroatien und Österreich. Im südöstlichen Teil dieser südöstlichen Tagestour durchquerten wir fast völlig verkehrs- und menschenleere Gegenden. In den kleinen Provinzdörfern wurden die wenigen Bewohner jedoch auf unsere Gruppe aufmerksam und begrüßten uns mit freundlichem Winken. Andere Motorradfahrer trafen wir auf dieser Strecke überhaupt nicht. Die Straßenverhältnisse waren unterschiedlich - teils perfekter Asphalt, teilweise aber fast Off-Road-Verhältnisse. Die Navigation in dieser flachen Gegend war natürlich auch extrem schwierig. Aber unser Rudelführer Wolfgang hat mit Unterstützung von Markus Reiter auch diese Hürden bis auf einige kleine "Verfahrer" perfekt gemeistert. Wie schon am Vortag hatte er wieder einen guten "Riecher" für die eingelegten Kaffee-, Mittags- und Eispausen. Die Menge, Qualität und Preise der Getränke und Speisen waren perfekt.
Am dritten Tag durchquerten wir dann Slowenien Richtung Westen mit Ziel in Kranjska Gora. Die Abfahrt um 9:00 Uhr hat sich leider etwas verzögert, da Erich Huber nicht mehr seines Motorradschlüssels mächtig war. Wo ist nur dieser blöde Schlüssel? Nicht in den Gepäcktaschen, nicht im Zimmer, nicht im Gastgarten, nicht in den Hosen- oder Jackentaschen? Erst nach mehrmaligem Griff in die Hosentaschen hat Erich mit einiger Verzögerung festgestellt, dass er den Schlüssel wie immer in dieser verstaut hatte. Es stellt sich die Frage, was Erich bei den Versuchen wohl immer in den Hosentaschen gegriffen hat? Nachdem dieses Problem gelöst war, mussten wir noch einen kurzen Umweg in Bad Radkersburg machen, damit unser "Advokato" seinen leeren Geldbeutel wieder befüllen konnte.
Die Fahrtstrecke nach Kranjska Gora erwies sich als gut gewählt. Auch die als problematisch eingestufte Stadtdurchfahrt von Marburg war problemlos. Auf abwechslungsreichen und gut erhaltenen Landes- und Nebenstraßen ging es zügig Richtung Westen. Von dieser "Zügigkeit" völlig eingenommen wollte unser Waldemar Lautischer zweitweise sogar das Feld von hinten aufrollen und die Führung übernehmen. Mit seiner Fahrleistung hat er sich für die Ausfahrt nächstes Jahr für die "Speed-Gruppe" empfohlen. Angeblich fährt er dann mit Walter Poyers Yamaha R1!?!
Perfekt gewählt war dann wieder die Lokalität zum Mittagessen. Wir mussten zwar etwas länger warten, dafür waren alle Speisen frisch zubereitet, ausgiebig und wieder extrem günstig. Mit gefüllten Bäuchen ging es dann weiter Richtung Laibach, davor fuhren wir auch durch den wirklich auffällig "blitzsauberen" Ort Velenje. Eine der reichsten Gemeinden Sloweniens - aber ein Atomkraftwerk will halt auch nicht jeder vor der Haustüre haben. Kurz nach Laibach huschte vor unserem Gruppenführer ein braun/graues "Etwas" über die Fahrbahn. Wolf selbst konnte das etwas überhaupt nicht bestimmen, der Obmann meinte es sei ein "Sitzradfahrer" gewesen und Markus meinte, dass es ein "Springbock" war.
Nach der üblichen Eis-/Getränkepause in Kranj (danke an Waldemar für die Übernahme der Kosten) nutzten wir auch das slowenische Autobahnpickerl aus und fuhren auf dieser nach Jesenice um kurze Zeit später in Kranjska Gora einzutreffen. Unser Advokato hat die Autobahnfahrt ausgelassen und sich damit die Kosten für das Pickerl er(ge-)spart. Die Quartiere in Kranjska Gora waren im 5*-Hotel Ramada samt Motorradgaragen zum Sonderpreis gebucht und bereits bezahlt. Die Teilnehmer zeigten sich vom Hotel und vor allem dann vom Frühstücksbuffet am nächsten Morgen begeistert. Den Abend verbrachten wir mit einem Abendessen in der Gostlina Cvitar am Marktplatz in Kranjska Gora. Zusätzlich Unterhalten wurden wir durch Livemusik. Einige Teilnehmer fanden nach einem folgenden ausgiebigen Barbesuch erst angeblich weit nach Mitternacht den Weg in die Hotelbetten.
Am vierten Tag fuhren wir bei strahlendem Wetter von Kranjska Gora über den Wurzenpass wieder Richtung Österreich. Je näher wir dem Ennstal kamen, desto finsterer wurde der Himmel. So haben wir Tagesplanung etwas geändert und sind sofort nach dem frühen Mittagessen in Stadl an der Mur Richtung Sölkpass aufgebrochen, wo uns nun "endlich" das obersteirische Wetter wieder eingeholt hat. Regen, Wind, dichter Nebel und drei Grad - so die "Zustände" am Sölkpass. Und der Regen begleitete uns dann auch bis Liezen. Wir fuhren daher nicht direkt zum Ausfahrtsabschluss in den GH Arracher, sondern zuerst in die heimatlichen Badezimmer zwecks Aufwärmen und Kultivieren. Ab 16:00 Uhr trafen wir uns aber dann bei bester Stimmung im GH Arracher bei Krainer, Kren und Senf zu einem gemütlichen Ausfahrtabschluss. Erfreulicherweise haben auch einige Daheimgebliebene daran teilgenommen.
Zusammenfassend kann von einer gelungenen Ausfahrt gesprochen werden. Es nahmen dreizehn Teilnehmer mit zehn Motorrädern teil. Die Kosten hielten sich auf Grund der günstigen Preise im leistbaren Bereich. Das Wetter war perfekt. Insgesamt fuhren rund wir rund 1.100 unfall- und pannenfreie Kilometer. Der Vorstand hat bereits Überlegungen und Planungen für die MSV-MT-Tour 2017 aufgenommen.
Autor: Obmann Manfred Bacher sen.
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